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Schlafkultur – Teil 03

Schlafkultur – Teil 03

Text: Michael Eckert / Fotos: Treca, Schramm, Contentley

Ein guter Schlaf ist Voraussetzung für ein gesundes Leben. Im dritten Teil unserer Beitragsreihe beschäftigen wir uns mit einem Bettmodell, das früher vor allem in den USA verbreitet war, mittlerweile aber auch den Weg in viele deutsche Schlafzimmer gefunden hat. Aber ist das verhältnismäßig hohe und durchaus komfortable Boxspringbett mehr als eine Modeerscheinung – und bietet eine echte Alternative zum klassischen Lattenrost? Wir holten uns Rat bei Kay Heintzen vom Bettenhaus Uwe Heintzen. 

Was genau ist ein Boxspringbett?

Das klassische Boxspringbett ist im Prinzip ein alter Hut und schon über 100 Jahre alt. Es besteht im unteren Teil aus der „Box“, die mit Federkern gepolstert ist und im oberen Teil aus der „Spring“, also einer Federkernmatratze, im besseren Fall Taschenfederkern. Das Ganze wird dann entweder auf Füße gestellt und mit einem Kopfteil komplettiert oder je nach Bauweise auch als Einlegesystem in vorhandene Betten integriert. 

Was sind die Vorteile gegenüber einem Bett mit Lattenrost?

An dieser Stelle spreche ich weniger über Vorteile, sondern eher Eigenschaften. Wer eine bequeme Sitzhöhe sucht und den Platz für eine Bettumrandung sparen möchte, ist mit einem Boxspring sicher gut bedient. Zudem sind die meisten Boxspringbetten mit Stoff oder Leder bezogen, was persönliche Geschmackssache ist.

Gibt es auch Nachteile?

Auch hier sind es eher die Eigenschaften, um die es geht. Bei den allermeisten Boxspringbetten hat man keine Möglichkeit, an der Liegefläche noch Veränderungen der Körperanpassung vorzunehmen. Das ist bei anderen Bettsystemen zum Teil sehr präzise möglich. Beim Boxspring entscheidet mehr die Matratze über die Liegeeigenschaften. Was man beim Boxspring beachten sollte: Wenn die Matratze später einmal ausgetauscht werden muss, ist oftmals auch die Box fällig – und damit dann das gesamte Bett.

Wie ist die Matratze eines Boxspringbetts aufgebaut?

Je nach Hersteller sehr unterschiedlich. Es kommt auch darauf an, ob es sich um eine maschinelle Fertigung oder Handmanufaktur handelt. Bei der maschinellen Fertigung wird der Taschenfederkern – meist in Körperzonen aufgeteilt – durch eine seitliche und beidseitige Schaumpolsterung umfasst und dann mit einem gesteppten Matratzenbezug bezogen. In einer Handmanufaktur, wie etwa bei den Herstellern Schramm, Treca oder Vispring, werden die einzelnen Taschenfedern per Hand sortiert und mit verschiedenen Polsterlagen, im Regelfall hochwertige Naturmaterialien, abgedeckt und mit Drell umspannt und geheftet. Die Produktion ist in viele Einzelschritte unterteilt und sehr aufwändig. 

Haben Boxspringbetten grundsätzlich eine durchgehende Matratze, oder kann man auch für jede der beiden Seiten unterschiedliche Matratzen mit verschiedenen Härtegraden wählen?

Bei Boxspringbetten kann man in der Regel auswählen, ob die Matratze durchgehend ist oder man zwei einzelne Matratzen nimmt. Bei maschinell gefertigten Matratzen lassen sich unterschiedliche Härtegrade wählen, wenn man 2 Kerne in einen Bezug steckt. Bei der Handmanufaktur ist dies auch möglich und wird im Produktionsprozess mit eingebaut. 

Welche Matratze empfehlen Sie für ein Boxspringbett?

Ganz klassisch Taschenfederkern. Eine Schaum- oder Latexmatratze harmoniert mit einem Untergrund aus Federkern nicht so gut. 

Die Preisunterschiede bei Boxspringbetten sind teilweise ja gewaltig. Worauf muss man beim Kauf achten, und wie viel sollte man für ein gutes Model investieren?

Wie generell beim Matratzenkauf machen eine gute Beratung und ein ausgiebiges Probeliegen Sinn. Leider gibt es im Betten- markt mittlerweile sehr viele „Blender“, die sehr schön aussehen, aber an den Liegeeigenschaften sparen und dann versuchen, das Ganze mit einem Topper zu retten. Ein gutes Boxspringbett sollte auch bereits ohne Topper eine gute Unterstützung und Entlastung bieten. Wer es auf der Oberfläche gerne etwas weicher und kuscheliger mag, für den ist ein Topper eine gute Sache. 

Haben sie einen speziellen Tipp für ein ganz besonderes Modell?

Da tue ich mich grundsätzlich schwer. Jeder Mensch hat ganz eigene Bedürfnisse und Wünsche. Das einzig wahre Bett gibt es so nicht. Im Rahmen einer ausführlichen Beratung können wir allerdings eine klare Empfehlung erarbeiten. 

Wie zufrieden sind nach ihrer Erfahrung die Kunden mit ihrem Boxspringbett?


Das hängt natürlich davon ab, was für ein Bett die Kunden gekauft haben – und wo. Unsere Boxspringkunden sind natürlich alle sehr zufrieden (lacht). 

Nach wie vielen Jahren sollte man die Anschaffung eines neuen Modells in Erwägung ziehen?


Eine Matratze sammelt im Laufe von 10 Jahren eine erhebliche Menge an Stoffwechselprodukten des menschlichen Körpers. Zudem werden die Polsterschichten durch die Benutzung stark gefordert. Deshalb ist es technisch und hygienisch anzuraten nach rund 30.000 Stunden Nutzungsdauer einen Wechsel vor- zunehmen. Bei der unteren Box ist die Hygiene nicht so sehr im Fokus, allerdings gibt es auch hier eine technische Abnutzung, die man mit einem Bettencheck, den wir anbieten, überprüfen könnte. 

Alternativ zum Boxspringbett werden auch Boxspring-Matratzen und Boxspring-Lattenroste angeboten. Was ist darunter zu verstehen?

Wie eingangs erwähnt, gibt es auch Boxspringsysteme zum Einlegen in ein neues oder in das vorhandene Bett. Man spricht dann von Untermatratze und Matratze. Boxspring-Lattenroste gibt es im Prinzip nicht, wobei der Hersteller Treca tatsächlich ein Modell hat, bei dem unter den breiten Federlatten Federkerne positioniert sind. 

Bettenhaus Uwe Heintzen
Hauptstraße 109, 26131 Oldenburg, 0441-950870 

Famila Einkaufsland Wechloy,
26129 Oldenburg, 0441-794299 

Schwachhauser Heerstraße 367,
28211 Bremen, 0441-327307 

bettenhaus-heintzen.de 

Kategorie: Gesundheit
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