Kolumne Dem Gedächtnis auf der Spur (Teil 7)
Dem Gedächtnis auf der Spur (Teil 7)
Die Technik der freien Rede
Die Technik der freien Rede
Im 7. Teil unserer Betragsreihe zum optimalen Gedächtnistraining beschäftigt sich der Coach Oliver Geisselhart mit dem Problem vieler ungeübter Redner, vor Zuhörern
zu sprechen, ohne vom Manuskript abzulesen. Die Geisselhart-Technik erleichtert bei der freien Rede, bei Vorträgen, Präsentationen und Verkaufsgesprächen den souveränen Auftritt.
Info – Oliver Geisselhart ist Universitätslehrbeauftragter, Bestseller-Autor und Unternehmer. Seit mehr als 37 Jahren schult er die Gedächtnisleistung von Mitarbeitern und Kunden renommierter Unternehmen in der ganzen Welt. Sein erstes Seminar veranstaltete er bereits im Alter von 16 Jahren, und bis heute hielt der gebürtige Schwabe über 4.000 Vorträge und Seminare. Das ZDF bezeichnet ihn als „Deutschlands Gedächtnistrainer Nr.1“ und „Deutschlands führenden Mentaltrainer“, VOX sogar als „Europas erfolgreichsten Gedächtnistrainer“. Schon dreimal wurde ihm der begehrte Conga Award verliehen.
Die meisten von uns kommen irgendwann einmal in die Verlegenheit, eine Rede zu halten. Sei es auf einer Familienfeier, zu einem Jubiläum, auf einer Firmenveranstaltung oder auf der politischen Bühne. Oder wir haben ein wichtiges Bewerbungs- oder Verkaufsgespräch vor uns. Wir wissen, was wir sagen wollen, haben die Reihenfolge unserer Argumentation festgelegt und sind absolut sicher, dass wir die Rede „können“ und nichts Wichtiges vergessen werden. Wir treten vor unser Publikum und sprechen. Sind überzeugend, schlagfertig, flexibel. Gehen auf Einwände oder Zwischenrufe ein, ohne auch nur einmal den roten Faden zu verlieren. Und am Ende haben wir unsere Zuhörer restlos überzeugt: von unseren Worten, von unserer Persönlichkeit und vor allem von unserer Selbstsicherheit.
Wie soll das funktionieren?
Mit der „Geisselhart-Technik des Gedächtnis- und Mentaltrainings“. Damit haben wir alle Punkte der Präsentation oder des Vortrags sicher abrufbereit. Blackouts gehören der Vergangenheit an. So gewinnen wir deutlich an Selbstsicherheit, wirken überzeugt, begeistert, souverän und glaubhaft. Das Publikum spürt es deutlich.
„Wir müssen Gefühle beim Publikum auslösen.“
Tipps aus der Praxis:
- Vor der Rede überlegen wir uns zunächst, was genau wir alles sagen wollen und in welcher Reihenfolge.
- Wir starten mit etwas, das für unsere Zuhörer interessant, provozierend, herausfordernd ist. Dies kann eine kurze Story, ein Zitat, ein Witz oder ähnliches sein. Wir müssen unser Publikum „packen“. Mit dem ersten Punkt der Rede sollten wir es direkt schaffen, die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Dazu müssen wir Gefühle beim Publikum auslösen.
- Im nächsten Schritt verknüpfen wir die wichtigsten Stichpunkte des Vortrags mit Zahlensymbolen. So speichern wir sie sicher in unserem Gedächtnis ab. Die Verknüpfungen gestalten wir möglichst originell, lustig und absurd. So sind sie viel leichter und sicherer zu behalten.
So können wir uns Ziffern und Zahlen als Symbole merken:
— Die Null sieht von der Form her aus wie ein Ei.
— Die Eins wie eine Kerze.
— Der Schwan erinnert uns an die Zwei.
— Der Dreizack hat drei Zacken.
— Das Kleeblatt vier Blätter.
— Die Hand hat fünf Finger.
— Der Rüssel des Elefanten sieht aus wie die Sechs.
— Die Fahne erinnert uns von der Form her an eine Sieben.
— Die Acht erkennen wir in der Sanduhr wieder.
— Die Schlange kringelt sich zur Neun.
— Golfschläger mit Ball stehen für die Zehn.
In der Praxis verknüpfen wir unseren ersten Stichpunkt mit der Kerze (1), den zweiten mit dem Schwan (2), den dritten mit dem Dreizack (3) usw. Wir lassen unsere Phantasie spielen, der Kreativität freien Lauf und werden überrascht sein, wie schnell wir die ersten Erfolge sehen!
Ein Beispiel: Wir wollen mit unserem Team einige Erfolgsfaktoren erfolgreicher Persönlichkeiten präsentieren. Dazu stellen wir uns die hier vorgeschlagenen Szenen, die Verknüpfungen, so echt und lebendig wie möglich vor unserem „geistigen Auge“ vor. Nur so speichert unser Gedächtnis sie auch wirklich sicher ab.
Erfolgsfaktoren erfolgreicher Persönlichkeiten
- Erfolgreiche Persönlichkeiten leben im „Hier und Jetzt“! Verknüpfung: Ein erfolgreicher Mensch mit einer Kerze (1) auf dem Kopf, meditiert (als Bild für „Leben im Hier und Jetzt“) zusätzlich noch vor einer Kerze (1). Das Wachs läuft ihm dabei über den Kopf.
- Erfolgreiche Menschen bilden sich weiter, lesen Bücher, besuchen Seminare.
Verknüpfung: Wir sehen einen schönen Schwan (2) am Seeufer vor unserem geistigen Auge. Er hat ein Buch aufgeschlagen und liest konzentriert. Als er uns sieht, ruft er uns zu, er müsse jetzt los, denn sein Seminar fängt gleich an. Dann schwimmt er über den See, rüber zum Seminarzentrum. - Erfolgreiche Menschen haben Ziele.
Verknüpfung: Stellen wir uns vor, wie eine erfolgreich aussehende Person einen Dreizack (3) mitten ins Schwarze einer großen, dicken Zielscheibe wirft. Und zwar mit einer solchen Wucht, dass die Zielscheibe dabei zu Bruch geht und umfällt.
Drei Beispiele sollen hier einmal reichen, um die Technik zu verstehen. Wenn die Präsentation acht oder zehn Punkte umfasst, gehen wir mit den weiteren Punkten in genau der gleichen Weise vor. Wer noch mehr Zahlensymbole braucht, findet diese auf www.kopferfolg.de. Nun braucht man also nur auf die einzelnen Zahlensymbole zu sehen und kann dann den Inhalt des jeweiligen Punktes sicher (zumindest sinngemäß) wiedergeben. Die Zahlensymbole lassen sich rasch auswendig im Kopf abspeichern. Dann brauchen wir nur an Kerze, Schwan, Dreizack usw. zu denken und haben stets alle wichtigen Stichpunkte abrufbereit.
Gerade bei Reden, aber auch bei Verhandlungen jeglicher Art, bei Diskussionen, in der persönlichen Unterredung oder in Verkaufsgesprächen bieten die Gedächtnis-Symbole der Geisselhart-Technik eine Hilfe von unschätzbarem Wert.
Wer die die Geisselhart-Technik regelmäßig anwendet, erlangt mehr Souveränität und Sicherheit. Man hat den roten Faden ständig in der Hand, kann spontan und flexibel reagieren, wirkt letztlich extrem überzeugend. Das stärkt automatisch das Selbstbewusstsein. Außerdem steigern wir unsere Kreativität enorm und sparen massig Zeit. Versüßt wird uns das Ganze zusätzlich, weil Vorbereitung, Durchführung unserer Vorträge und Diskussionen von nun an auch noch richtig Spaß machen.
Wer nun noch „Wortbilder“ und Vergleiche oder Metaphern in die Rede einbaut, sorgt dafür, dass die Zuhörer das Gesagte und die Inhalte noch besser verstehen und behalten. Wortbilder sind Formulierungen, die bei den Zuhörern Bilder im Geiste entstehen lassen. Typische Wortbilder sind etwa: Das Gelbe vom Ei; in die Hände spucken; mit den Wölfen heulen; am roten Faden etc.
Es empfiehlt sich, dazu einmal eine Sammlung anzulegen, die sich ständig ergänzen lässt. Die großen Redner seit der Antike fesselten mit Wortbildern schon immer ihre Zuhörer – und sie tun es bis heute, um begeisternde und mitreißende Reden zu halten. Wer also die Geisselhart-Technik anwendet, kann sich auf erfolgreiche Präsentationen, Reden und Verkaufsgespräche freuen. Und auf den damit verbundenen Erfolg.
Mehr Infos
TEAMGEISSELHART
teamgeisselhart.de
info@kopferfolg.de