Gesundheit Einfach mal Kopf stehen
Einfach mal Kopf stehen
Einfach mal Kopf stehen
Text: Pamela Wandscher
Ein stressiger und oftmals ungesunder Lebensrhythmus fordert uns viel ab. Um dem entgegenzuwirken, wollen wir in unserer neuen Beitragsreihe über verschiedene Formen des Yoga berichten. Hatha-Yoga bietet uns die Möglichkeit, Geist und Seele baumeln zu lassen und dem Körper etwas Gutes zu tun – mit dem „Sonnengruß“, der „Heuschrecke“, der „Kobra“ und vielen anderen guten Körperübungen, auch „Asanas“ genannt.
Mittlerweile praktizieren allein in Deutschland über 5 Millionen Menschen Yoga. Ob alt oder jung, Mann oder Frau – das spielt keine Rolle. Yoga wird aus ganz unterschiedlichen Aspekten heraus praktiziert. Während die einen Wert auf körperliche Fitness, ein gesünderes Leben und Wohlbefinden legen, steht für den anderen der meditative und spirituelle Aspekt im Vordergrund. Richtig praktiziertes Yoga kann den Alterungsprozess verlangsamen und dem Gedächtnis helfen, sich besser zu konzentrieren. Auch wer an Übergewicht, Schlafstörungen oder auch Bluthochdruck und Diabetes leidet, kann durch Yoga Hilfe zur Besserung erfahren.
Das Schöne am Yoga ist die Ruhe und Entspannung, die der Körper erfährt. Aber auch die Möglichkeit, es überall zu praktizieren; im Urlaub, im Büro, zu Hause oder in einem ausgewählten Studio. Auf viele „Yogis“ hat Yoga auch Einfluss auf eine gesunde, wohl bedachte Lebensweise und Ernährung. Mehr Bewusstsein und Achtung für den eigenen Körper, unser kostbarstes Hab und Gut, werden geweckt und gelebt.
Zu einer der wohl beliebtesten Formen zählt das sogenannte Hatha-Yoga. Doch was heißt Hatha?
„Ha“ steht für die Sonne und „Tha“ für den Mond. Dies symbolisiert den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Als oberstes Ziel gilt, im Wechsel zwischen Kraft und Entspannung die eigene Körpermitte zu finden.
Unterschiedliche Körperübungen, die sogenannten „Asanas“, folgen im langsamen Wechsel und werden mit bewussten Atemübungen, den „Pranayamas“, synchronisiert. Jedes kraftvolle Halten hat eine Phase der Entspannung.
Neben den körperlichen Halteübungen kommt es beim Hatha Yoga auch auf die richtigen Atemübungen und die Mediation an, um den Körper wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Gerade für Anfänger bietet Hatha-Yoga eine gute und sanfte Einstiegsmöglichkeit. Das Hatha-Yoga vermittelt die wichtigsten „Asanas“ und „Pranayamas“, die auch in anderen Yogastilen praktiziert werden. Die kraftvollen, aber langsam wechselnden Halteübungen stärken die gesamte Muskulatur, fördern den Gleichgewichtssinn und die körperliche Flexibilität. Stress baut sich ab. Rücken- und Nackenschmerzen können gemildert werden. Das bewusste Atmen hilft zum Entspannen. Genau der richtige Ausgleich für einen stressigen Alltag.
Laut einer Studie der kanadischen Universität von Waterloo reichen bereits ein paar tägliche Minuten Hatha-Yoga aus, um sich förderlich auf unsere geistigen Fähigkeiten und Handlungsfunktionen auszuwirken. Sowohl Hatha-Yoga als auch Achtsamkeitsmeditation konzentrieren sich darauf, Energie auf eine beschränkte Anzahl von Handlungen zu lenken. Zum Beispiel auf das Atmen oder das Halten von Körperstellungen. Außerdem „hilft es unserem Gehirn, das Weiterverarbeiten von unwichtigen Informationen zu reduzieren“, sagt Peter Hall, Studienleiter und Professor an der Universität von Waterloo. „Ein weiterer positiver Effekt könnte sich auch im Alltag zeigen: Menschen die täglich Yoga machen, können sich bewusster auf die Dinge konzentrieren, die sie täglich wahrnehmen.“
Dies gilt aber nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder sind den täglichen Belastungen durch Schul- und Alltagsstress sowie immer mehr werdenden Freizeitaktivitäten oft ausgesetzt. Auch ihnen hilft Yoga, die richtigen Techniken zur Entspannung zu finden und relaxter und konzentrierter den Alltag zu meistern.
Hatha-Yoga spricht mehrere Bereiche des Körpers an. Unser Herz-Kreislauf-System profitiert genauso von den Yogaübungen wie die Muskulatur und unser Gleichgewichtssinn. Laut aktueller Studien aus den USA verhilft Yoga allgemein sogar zur Linderung von Symptomen bei Depressionen. Verschiedene Übungen können gezielt eingesetzt werden, um Alltagsherausforderungen zu meistern. Angstgefühle und Stress können bei regelmäßigen Übungseinheiten merklich nachlassen.
Eine angebotene Hatha-Yoga-Einheit dauert in der Regel zwischen 75 und 90 Minuten. Dies kann aber von Studio zu Studio variieren. In den ersten Yoga-Stunden sollte man auf bequeme Kleidung, die nicht verrutscht, Wert legen und eine eigene Yoga-Matte mitbringen. Weiteres Equipment, zum Beispiel für Halteübungen, bieten in der Regel auch die Yoga-Studios an.