
Lebensart Gesundheit beginnt im Kopf
Gesundheit beginnt im Kopf
Von Christoph Heinemann
Wir leben in einer Zeit mit vielerlei Ärzten, Apothekern, Therapeuten, Heilpraktikern, Ernährungsberatern und anderen Gesundheitsexperten. Die Krankenkassen fördern Präventions- und Rehakurse, Rückenschulen und Erholungskuren – und dennoch verschlechtert sich unser durchschnittlicher Gesundheitszustand zunehmend. Warum ist das so?
Für unser Wohlergehen sind wir in erster Linie selbst verantwortlich. Nach Abgabe der Krankenkassenkarte am Praxis-Empfang dürfen wir nicht unser Gehirn in den Leerlauf schalten. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin froh, dass wir professionell ausgebildete Menschen in der Medizin haben. Nach einem Motorradunfall war ich dankbar, dass der Arzt die volle Verantwortung über mein Leben übernommen hat.
Aber schlechte Gesundheit oder fehlende Fitness passieren im seltensten Fall von jetzt auf gleich. Bei Krankheit oder Schmerzen ist die einfachste Lösung das Tablettenschlucken gegen die Symptome. Oder der Weg zum Physiotherapeuten, der die Rückenschmerzen vorübergehend erträglicher macht. Gegen Schlaflosigkeit gibt es Schlaftabletten, gegen Müdigkeit am Tag Kaffee. Und wenn das nicht mehr hilft, greifen wir zu stärkeren Wachmachern. Stress kompensieren wir mit Fastfood, Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten oder anderen Suchterzeugern. Das funktioniert über Jahre – bis es zu spät ist. Folgen sind für Männer oft Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Frauen Autoimmunerkrankungen. Dazu kommen schnellere Alterung und den Bewegungseinschränkungen.
Wir haben es verlernt, Schmerzen oder Krankheit als schützende Warnsignale des Körpers zu verstehen. Ein kranker Körper fordert auf, beachtet zu werden. Eine erzwungene Auszeit kann ein Geschenk sein und ist oft ein guter Lehrer. Krankheit ist ein Weg zu uns selbst, wenn wir klug damit umgehen. Wir sollten vor allem nach der Ursa- che suchen. Meist ist es fehlende Achtsamkeit. Wir haben uns zu lange nicht um uns selbst gekümmert und uns Stück für Stück selbst sabotiert.
Erkenne frühzeitig die Warnsignale!
Die ersten Signale deines Körpers können schlechter Schlaf, ständiger Erschöpfungszustand und ein anhaltendes Unruhegefühl sein. Oder auch häufige kleinere Erkrankungen wie Grippe. Der Akku ist leer, das Immunsystems ist nicht mehr stark genug, den Körper vor Krankheiten zu schützen, ernsthaftere Erkrankungen folgen.
Was also kannst du tun?
Es ist gar keine komplexe Angelegenheit, gesund zu leben. Während meines Coachings gebe ich häufig die gleichen Tipps. Es sind weder Geheimnisse noch Weltneuheiten, aber sie sind erprobt. Es tut gut, sie immer wieder zu hören, bis sie irgendwann tief verinnerlicht sind.
Tipp 1: Schenke dir mehr Achtsamkeit.
Nehme Dir Zeit, auf Dich zu achten, auch wenn es Dir schwer fällt. Einer meiner Klienten ist Unternehmer, verließ morgens um Sieben das Haus und kehrte abends selten vor 20 Uhr heim. Jetzt schenkt er sich eine Stunde am Tag mehr Achtsamkeit und hat wieder einen vollen Akku. Er schafft seine Aufgaben in kürzerer Zeit, hat mehr Zeit für seine Familie. Klingt einfach, zahlt sich aber aus.
Tipp 2: Bewege dich.
Moderate Bewegung tut dem Körper gut und wirkt sich auf Psyche und Immunsystem aus. Gehe es ruhig an, lass aus Sport keinen Wettkampf werden. Fordere Dich, aber überanstrenge dich nicht und genieße die Zeit. Am besten bewegst Du Dich in der Natur. So nutzt Du die frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Und, klar, zu zweit macht es gleich mehr Spaß.
Tipp 3: Ernähre dich gesund
Achte auf gute Lebensmittel. Hilf Deinem Immunsystem mit gesunder basischer, faserreicher Ernährung. Die lässt Dich nicht nur vital aussehen, sondern unterstützt Dich auch dabei, Deinen Akku zu kräftigen. Esse Kohlenhydrate lieber abends, damit der Insulinausstoß Dich nicht tagsüber müde macht. Verzichte auf Diäten.
Tipp 4: Dusche zwischendurch kalt
Aktivere Dein Immunsystem gleich morgens mit kaltem Wasser. Wenn es Dir am Anfang schwerfällt, reduziere die Wassertemperatur nur für ein paar Sekunden und steigere Dich mit der Zeit.
Tipp 5: Achte auf deine Vitalstoffe
Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen wie D und K, C, B sowie Zink und Omega 3 hilft Dir, vital zu bleiben und unterstützt. Greife nicht gleich zu Nahrungser- gänzungsmitteln, sondern erkundige Dich, in welchen gesunden Lebensmitteln diese Stoffe vorkommen.
Tipp 6: Lebe, liebe, lache.
Ein Tag ohne Freude ist verlorene Zeit. Wenn Du nicht tust, was Du liebst, und Dein Handeln ohne Sinn ist, wirst Du langfristig unglücklich und vor allem krank. Nimm Dich selbst nicht zu ernst und vergiss nicht, das Leben zu genießen. Lebe nicht, um zu arbeiten. Arbeite, um zu leben.