Gesundheit Heute schon geschwitzt?

Heute schon geschwitzt?

Heute schon geschwitzt?

Text: Pamela Wandscher

Im zweiten Teil unserer Yoga-Serie folgen wir dem Credo: „Es ist nie zu spät, man ist nie zu alt, zu schlecht oder zu krank, um Yoga zu praktizieren und von vorne zu beginnen“ und stellen das Hot Yoga oder auch Bikram-Yoga vor.

“Hot Yoga” ist ein weiterer Hatha-Yoga-Stil, der großen Anklang bei den Yogis findet. Was in den USA oder in China schon lange mit großer Freude praktiziert wird, findet jetzt auch andernorts immer mehr Gefallen. Ende der 60er Jahre entwickelte der indische Yoga-Meister Bishnu Charan Ghosh zusammen mit Bikram Choudhury diese Yoga-Methode. 

Was genau versteht man unter Hot Yoga?
Hot Yoga hält was der Name verspricht. Es wird heiß. Die Temperatur im Studio beträgt während einer 90-minütigen Yoga-Einheit mindestens 35 und maximal 40 Grad. Die Luftfeuchtigkeit wird bei mindestens 40 Prozent gehalten. Eine Abfolge von insgesamt 24 Körperübungen (Asanas) und zwei Atemübungen (Pranayamas) sollen zur Entgiftung des Körpers und einer schnelleren Verbrennung der eigenen Fettreserven führen.
Der Großteil der Körperübungen (insgesamt 12 Asanas) wird im Stehen praktiziert. Weitere sieben Asanas werden im Sitzen bzw. Knien und die übrigen sieben Asanas im Liegen ausgeführt. 

Was unterscheidet diese Methode zu anderen Yoga-Methoden?
Bei diesem Yoga-Stil steht eindeutig die Fitness anstelle der bekannten Yoga-Spiritualität im Vordergrund. Hot Yoga wird seinem Ruf als gelenkschonendes Cardio-Training gerecht, dass Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit trainiert. Natürlich steht auch hier das eigene Körpergefühl im Fokus, das Lernen, auf den eigenen Körper zu hören. Daneben zählt Hot Yoga zu den Kalorienkillern. Es ist nicht nur schweißtreibend dank der im Raum herrschenden Hitze, sondern auch äußerst effektiv. 

Welche Vorteile bietet das Hot Yoga?
Ein intensives, gut ausgeführtes Training kann in einer Einheit bis zu 700 Kalorien verbrennen. Der Aufbau von Muskeln sowie der Fettabbau werden durch die Beanspruchung ganzer Muskelgruppen gefördert. Das Immunsystem wird gestärkt.
Die Sehnen, Bänder und Muskeln können aufgrund der Hitze und Feuchtigkeit noch intensiver gedehnt werden als bei einem herkömmlichen Training. Es entsteht eine höhere Flexibilität der Sehnen und Bänder. Körperliche Blockaden können minimiert werden, da die Hitze zu einer höheren Geschmeidigkeit des Körperapparats führt. Rumpf- und Wirbelsäulenmuskulatur werden durch die Übungen gestärkt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können dadurch gelindert werden.
Durch die erhöhte Herzfrequenz beim Training wird die Leistungsfähigkeit von Lunge und Herz gesteigert. Der Stoffwechsel wird angeregt, und durch das Schwitzen kann eine Entgiftung des Körpers erfolgen. 

Ist Hot Yoga für jeden geeignet?
Nein. Wer sich für diesen Yoga-Stil entscheidet, sollte körperliche Fitness und eine gute Gesundheit mitbringen. Sonst können schnell Herz-Kreislauf-Probleme entstehen. Durch die hohe Raumtemperatur und das vermehrte Schwitzen entstehen Wasser- und Elektrolyteverluste. Muskelkrämpfe oder gar ein Kreislaufkollaps könnten die Folge sein. Daher sollten Anfänger mit Kreislaufproblemen, wie zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck, oder auch stark übergewichtige Personen zuvor mit ihrem Arzt abklären, ob diese Art des Yoga für sie geeignet ist. 

Unterstützt Hot Yoga beim Abnehmen?
Hot Yoga ist ein echter Fettburner. Der Körper verbrennt gleich in zweifacher Hinsicht mehr Kalorien. Zum einen für die Ausübung der teilweise anspruchsvollen Asanas und zum anderen für die aufgewendete Energie, um den Körper bei der hohen Raumtemperatur abzukühlen. Bei einer gesunden, ausgewogenen und guten Ernährung kann der erhöhte Kalorienverbrauch das Abnehmen unterstützen. 

Welche Ausstattung wird für eine Hot Yoga-Einheit benötigt?
Wegen der hohen Hitze während einer Übungseinheit sollte man leichte und atmungsaktive Kleidung tragen. Am Körper anliegende Kleidung kann besonders beim vermehrten Schwitzen ein besseres Gefühl verursachen. Schwere, zu feste Stoffe wie Baumwolle können sich schnell unangenehm auf der Haut anfühlen. Durch den Verlust von Körperflüssigkeit kann der Untergrund im Übungsraum schnell rutschig werden. Daher ist eine rutschfeste Yogamatte wichtig. Auch ein Handtuch als Unterlage dient zum Wohlbefinden während des Hot-Yoga.
Das vermehrte Schwitzen entzieht dem Körper viel Wasser. Daher sollte immer ausreichend Trinkwasser vorhanden sein. 

Tipps für Anfänger:
Um den Körper für die Yoga-Einheit gut vorzubereiten und ihn nicht zu sehr zu belasten, soll zwei Stunden vorher keine Nahrung zu sich genommen werden. Vor und nach der Yoga-Stunde hilft ausreichendes Trinken dem Körper, gut hydriert zu sein. Besonders in den ersten Stunden kann die Ausübung der teilweise anspruchsvollen Asanas in der Hitze eine Herausforderung sein. Daher ist es wichtig, immer auf den Körper hören und bei zu hoher Belastung auch mal eine kleine Pause einzulegen. 

Kategorie: Gesundheit
Chapeau - Das Magazin für kultivierte Lebensart - Logo