
Trends Ich bin dagegen, sich einem Modediktat zu unterwerfen
Ich bin dagegen, sich einem Modediktat zu unterwerfen
Interview mit Nazan Eckes
CHAPEAU ― Im heutigen Wandel von Mode, Lebensart, Lebenskultur, was ist deine Definition von Ästhetik?
Nazan Eckes ― Ästhetik ist natürlich erst einmal ein Begriff, der sich auf Äußerlichkeiten bezieht, denn etwas Ästhetisches nimmt man optisch wahr. Aber für mich ist nur dann etwas ästhetisch, wenn es auch mit einem gewissen Inhalt verbun- den ist. Besonders wenn wir über Menschen im Zusammenhang mit Ästhetik reden, sind für mich diejenigen schön, die auch irgendetwas transportieren. Ein faltenfreies, perfekt geschminktes Gesicht ist für mich nicht ästhetisch. Für mich wird es dann ästhetisch, wenn ein Funke überspringt, wenn in den Augen etwas funkelt. Auch wenn es ein oberflächlicher Begriff ist, ist er für mich nicht oberflächlich.
Bilder in Magazinen und Medien sugge- rieren uns, wie wir aussehen sollen. Wie stehst du zu Figur-Trends?

Wie sieht für dich die Frau von morgen aus?
Oh, ich hoffe sehr, sehr, sehr selbstbe- wusst [lacht]. Auch wenn ich ein großer Fan von Fashion und Styling usw. bin, bin ich absolut dagegen, sich einem Modediktat zu unterwerfen. Aus dem Grunde bewundere ich persönlich immer Frauen, die im Leben ihr eigenes Ding durchziehen, die klare Ziele haben, sich sehr selbstbewusst durchs Leben bewegen, und die das auch mit ihrer Kleidung ausstrahlen. Oft sieht man Frauen, die Trendtaschen und Trendpullover tragen, aber da kommt trotzdem einfach nichts rüber. Das verhält sich genauso wie mit der Ästhetik, von der wir eben sprachen. Da ist es mir viel lieber, wenn jemand total außergewöhnlich aussieht, so dass man erst einmal denkt: Hä, was hat die da eigentlich an? So jemand ist dann ein gewisser Typ! Und das finde ich interessant.
Eine Fernsehsendung wie „Curvy Models“ spricht dich an?
Du treibst viel Sport – ist das Hochleistungssport …?

Wie entspannst du dich, wie findest du deinen Mittelpunkt?
