Advertorial Wir streben nicht danach, aus dieser sympathischen ‚Eierschale‘ herauszuwachsen!
Wir streben nicht danach, aus dieser sympathischen ‚Eierschale‘ herauszuwachsen!
INTERVIEW: Lars Görg | FOTOS: Contentley
CHAPEAU: Eine möglicherweise sehr persönliche Frage gleich zu Beginn: Hillmann III – ist es jemals eine Pflicht oder gar Bürde gewesen, die „Nummer 3“ zu sein? Fühlten Sie sich im Schatten von Hillmann I und II?
Hillmann: Der Schatten ist so schlimm nicht; der heißt erst einmal Hillmann I, das war mein Vater. Und Hillmann II war zufällig mit ihm namensgleich, also nicht verwandt oder verschwägert. Die historische Ursache dieser ganzen römischen Ziffern hinter Anwaltsnamen ist, dass vor und nach dem Krieg namensgleiche Anwälte in der gleichen Stadt sich mit einer römischen Ziffer durchnummeriert haben. So gab es hier in Oldenburg Harms I-VI, Wehage I-VI, Koch I-V und eben Hillmann I und II, bzw. indem ich dazukam, Hillmann III. Dann hörte das aber alles auf … Ich hatte mir aber gesagt, werbeaffin, wie ich nun einmal bin, das lass ich mal so laufen.
Wie kommt man, wenn bereits der Vater Rechtsanwalt war, auf die Idee, eine Sozietät auszugründen?
Hillmann: Das hat sicherlich verschiedene Gründe. Durch die zunehmende Spezialisierung ist heute die Konzentration auf ein Fachgebiet unabdingbar. Natürlich ist es der Traum eines fast jeden angehenden Juristen, eine eigene Kanzlei zu haben. Doch eigentlich stirbt diese Einzelkanzlei aus. Man schließt sich zusammen, am liebsten unter befreundeten Anwälten, die fachlich und menschlich passen, und hat seine Sozietät. Dann kommen mitunter neue Anwälte hinzu, junge Anwälte „wachsen nach“, und so entwickelt sich eine gute Sozietät wie ein eigener Organismus.
Dethlefs: Für uns kommt hinzu, dass es wichtig ist, befreundet zu sein. Wir fünf hier in der Kanzlei feiern gerne zusammen, tauschen uns auch dann wieder aus. Also, hier mauert keiner sein Wissen ein, damit die anderen möglichst wenig Fachkenntnis haben oder etwa weniger Umsatz machen als man selbst.
Aden: Wir vertreten uns untereinander, erörtern nicht nur Kanzlei- Interna, sondern viele juristische Fragen … Das macht unsere Stärke aus: wir kämpfen in unserer Kanzlei nicht gegeneinander, sondern arbeiten miteinander.
Rechtsanwalt Frank Hillmann
Rechtsanwalt Stefan Herbers
Rechtsanwalt Sebastian Sonnenberg
Fünf Anwälte sind Sie; macht fünf Fachgebiete?
Aden: Ja. Sogar sechs insgesamt. Wir gliedern uns in drei Fachanwälte für Verkehrsrecht, Hillmann, Herr Dethlefs und Herr Herbers. Herr Herbers ist zusätzlich Fachanwalt für Arbeitsrecht, ich bin Fachanwältin für Familienrecht und Fachanwältin für Medizinrecht. Und Herr Dr. Sonnenberg ist Fachanwalt für Erbrecht und Fachanwalt für Versicherungsrecht. Mit diesen Fachgebieten decken wir exakt das ab, was wir hier machen. Gut, ein bisschen Mietrecht machen wir auch und einige Sachen, für die es gar keine fachanwaltliche Bezeichnung gibt. Aber das ist so wenig, dass es eigentlich nur um die genannten Fachgebiete geht. Diese Fachgebiete haben oft auch interessante Querverbindungen untereinander.
Seit vielen Jahren sind Fernsehserien über Anwälte ein großer Erfolg. Würden Sie sagen, Ihr Beruf ist so aufregend, wie er in diesen Formaten dargestellt wird? Oder, anders gefragt: Ist es möglich, als Anwalt so begeistert von seinem Beruf zu sein, wie ich es im Fernsehen sehe?
Aden: Für mich ist der Anwaltsberuf ein erfüllender und aufregender. Ein Beruf, den ich gut mit Leidenschaft ausfüllen kann. Ich glaube, das kann ich hier so für alle sagen. Das Besondere ist, dass kein Mandat wie das andere ist. Jeder Sachverhalt liegt anders, und es ist oft sehr spannend, sich da hineinzuarbeiten. In jedem Fall lerne ich erst einmal den Mandanten kennen, baue Vertrauen auf, vor allem Vertrauen in uns und unsere Kompetenz. Es gibt dann auch nicht den einen „richtigen“ Weg. Mir ist wichtig, den Mandanten umfassend zu beraten, ihm aber auch eine klare Empfehlung zu geben und den Weg dann gemeinsam zu gehen. Hierbei gilt es, negative Überraschungen und unerwartete Reaktionen der Gegenseite zu verhindern. Der Beruf ist somit auch ausgesprochen kreativ und alles andere als langweilig. Es ist nicht das sture an Gesetzen festhalten, das lange Aktenlesen, weil immer ein Mandant, ein Mensch, mit all seinen Besonderheiten dahintersteckt.
Herbers: Jenseits der Serien hängt Juristen der Ruf nach, ihr Job sei etwas besonders Dröges. Das ist aber absolut falsch. Manche sagen, dass gerade Fachanwälte, die nur in ihrem Spezialgebiet unterwegs sind, besonders gelangweilt sein müssten. Auch das ist nicht so. Natürlich muss viel Aktenstudium absolviert werden; aber dann kommt der Gerichtstermin. Und da kommt es darauf an, was sagen die Zeugen, wie ist in dem konkreten Fall die Stimmung vor Gericht? Da muss ich immer neu reagieren, mich neu einstellen. Und da hilft dann die Spezialisierung. Ich bin besser aufgestellt, bin sicherer – und dann macht die Bühne, um bei dem Bild von den „schauspielerischen Leistungen“ zu bleiben, Spaß.
Dethlefs: Der Beruf ist sehr befriedigend, aber auch sehr in Anspruch nehmend. Zu den Serien: „Liebling Kreuzberg“ lief zu meiner Jugendzeit. Ganz so beschaulich wie dort ist der Beruf für uns natürlich nicht. Mit der Vespa durch die ganze Stadt fahren, hier ein Schnack, da einen Mandanten nach Hause fahren – so läuft es nicht. Wir sitzen in erster Linie hier in der Kanzlei oder vor Gericht. Aber: Bei uns ist immer sehr viel los, und das ist etwas Positives, etwas Schönes.
Hillmann: Die Fernsehserien haben mit der Realität nahezu gar nichts zu tun. In Wirklichkeit ist es nämlich viel interessanter! Weil die gesamte Gestaltungsarbeit von uns kommt! Und nicht vom Regisseur. Oder dem Drehbuchautor. Wir bekommen den Fall angetragen, und wir müssen uns mit ihm auseinandersetzen. Wie lösen wir den? Oft gibt es mehrere Wege. Entscheidend ist nur, dass man den Weg am Anfang nicht falsch einschlägt, dass man sich nicht verkalkuliert, dann ist es meist sehr schwer, den Weg zu korrigieren.
Die entscheidende Arbeit steht deshalb ganz am Anfang eines Falles. Man legt daher früh – oft im gemeinsamen Gespräch mit den Kollegen – die Strategie fest. Weil ein solches Vier-Augen-Prinzip für die Mandanten das Beste Ist. Wie ich immer sage: jedes Verkehrsflugzeug hat zwei Piloten – und das aus gutem Grund.
Wenn ich mir diese Runde so anschaue, möchte ich, bei allem Respekt, Herrn Hillmann für altersmäßig am weitesten fortgeschritten halten, und Sie, Herrn Herbers, für den möglicherweise Jüngsten. Stellen Sie fest, dass vor Gericht oder vom Mandanten Herrn Hillmann viel mehr zugetraut wird, während Sie mit der Bürde Ihrer Jugend umzugehen haben?
Herbers: Vor Gericht nicht so sehr. Aber wenn ich so an meine ersten Tage denke – ich bin jetzt seit zehn Jahren Anwalt – ja. Da erwartet der Mandant den gestandenen Partner der Kanzlei, und dann kommt der frische junge Anwalt und soll den Termin meistern. Aber das war für mich immer nur eine Herausforderung. Ich wusste ja: noch mehr Energie hineinstecken, um den Mandanten „mitzunehmen“, damit bloß nicht am Ende herauskommt, der junge Anwalt hat es nicht gebracht. Ich muss sagen, mit diesem Anspruch war ich relativ schnell „drin“ und merkte, dass die Mandanten durchaus realisierten: da ist auch Erfahrung, Qualität und Engagement. Vor Gericht macht man sich natürlich erst mit der Zeit einen Namen; da kommt es auf das Auftreten an. Zunehmende Erfahrung hilft dann sicherlich weiter. Aber im Großen und Ganzen spielt das Alter keine Rolle.
Hillmann: Aber Erfahrung ist ohnehin nicht alles. Erfahrung ist wichtig, klar. Aber die Jüngeren haben ja den Vorteil, dass sie viel näher an der juristischen Ausbildung sind, das Basiswissen viel fundierter ist. Und junge Leute sind viel interessierter, Neues zu entdecken, mit neuen Strategien an die Sachen heranzugehen. Das Neue auszuprobieren, etwas zu riskieren, das bleibt den Jüngeren vorbehalten. Da muss man abwägen: ich gebe als Älterer einen Fall an einen Jüngeren ab und sage: „Ich glaube, das machst du besser.“ Weil er mehr Power hat, zum Beispiel. Und der Jüngere gibt einen Fall an mich ab, weil da mehr Erfahrung gefragt ist. Das ist das Entscheidende: dass wir nicht eifersüchtig auf unsere Mandanten und Mandate achten, sondern den jeweils Besten unserer Kanzlei an den Fall heranlassen.
„Eine gute Sozietät ist wie ein eigener Organismus.“
Es kommen Mandanten, die wollen nur „den alten Hasen“ haben. Dann sage ich mitunter, dass das im konkreten Fall nicht gut ist. Besser einen jungen, dyna- mischen Kämpfer nehmen, der auf einem ganz anderen Weg an die Sache herangeht. Ich muss dem Mandanten das klarmachen und auch, dass ich dennoch zu 100 Prozent dahinterstehe. Und nur dann, wenn das klappt, kann ich den Fall abgeben. Ansonsten muss ich den bearbeiten – und mache das dann auch. Aber einen qualitativen Unterschied in der Arbeit gibt es nicht. Nicht in einer Gruppe wie der unseren. Wir tauschen die Erfahrung von Alt nach Jung aus. Und bekommen von Jung nach Alt die innovativen Ideen.
Rechtsanwältin Julia Aden
Rechtsanwalt Jürgen Dethlefs
Sehen Sie in Tradition und Innovation einen Widerspruch?
Dr. Sonnenberg: Nein. Im Gegenteil: Tradition ist ohne Innovation nicht sinnvoll. Unsere Kanzlei ist innovativ immer ganz vorne dabei gewesen. Nie zum Selbstzweck, stets für den Mandanten. Klar: die Umstellung auf die E-Akte im letzten Jahr entlastet uns und unsere Mitarbeiter auch persönlich. Wir haben nach Einführung der E-Akte quasi keine Akten mehr im Hause! Aber vor allem bekommt der Mandant rascher und exakter die Information, die er braucht. Wenn es den Interessen unseres Mandanten dient, machen wir alles, was sinnvoll ist und gemacht werden muss. Verlangt der Mandant allerdings Dinge, die seinen Interessen nicht dienen oder sogar illegal sind: das lehnen wir sofort ab. Gerade in diesem Bezug geben wir vor, wie die Musik gespielt wird. Wer damit nicht einig geht, der muss sich dann besser einen anderen Anwalt suchen.
Ich las einmal, dass Berufspolitiker zumeist Anwälte oder Lehrer waren ggf. sind. Was hielt oder hält Sie davon ab, in die Politik zu gehen?
Hillmann: Die Frage und die Antwort müssen wir am Ende wohl streichen … (Gelächter). Keiner von uns ist jemals auf die Idee gekommen. Ich sage mal ganz vorsichtig: das ist einfach indiskutabel. Wenn ich dazu nur eines sagen darf: sehen Sie doch mal, was ein Politiker am Tag verspricht – und nicht hält. Das deckt sich natürlich nicht mit dem, was wir als Anwälte tun müssen. Wir müssen das, was wir versprechen, wirklich halten. Sonst sagt der Mandant, was war das denn für eine Beratung? Der Mandant muss sich auf den anwaltlichen Rat verlassen können! Da kann ich nicht aus irgendwelchen egoistischen Motiven heraus etwas versprechen … Nein, nein: provokant sage ich mal, das alles widerspricht seriösem Anwaltshandeln.
Oldenburg ist klein genug, dass Sie als Anwälte möglicherweise sämtliche Richter und Staatsanwälte mehr oder minder gut persönlich kennen. Ist das hinderlich oder hilfreich?
Herbers: Es ist von Vorteil, dass man sich kennt …
Hillmann: … Du hast gut reden: Du bist ja mit einer Richterin verheiratet … (Gelächter)
Herbers: … weil es die Sache einfacher macht. Ja, es geht in erster Linie nach Recht und Gesetz, aber eben auch oftmals nach Ermessen. Wenn ich weiß, mit welchem Richter ich es zu tun habe, wie er mit den Fakten umgeht und die Verhandlungen leitet, macht das die Sache viel einfacher. Weil ich vieles richtig einschätzen kann. Umgekehrt ist es vermutlich genauso: Auch der Richter weiß, was ihn bei diesem oder jenem Anwalt erwartet. Man trifft sich hier nicht nur im Gerichtssaal. Da gibt es gemeinsame Feste vom Anwalts-Verein und der Richterschaft, Kohlfahrten, Spargelessen. Da kommt man dann „auch mal so“ ins Gespräch.
Dr. Sonnenberg: Wir sind ja alle Organe der Rechtspflege. Jeder mit einer anderen Zielsetzung. Aber jeder macht seinen von ihm gewählten Job. Wir benötigen aber auch oft genug das Verständnis der Richterschaft für Besonderheiten unseres Berufes. Wir können uns z.B. nicht zerreißen. Selbst mit fünf Partnern können wir uns nicht unbedingt auf fünf oder mehr Termine verteilen, auch schon deshalb nicht, weil beispielsweise diejenigen, die kein Verkehrsrecht machen, sicherlich keine fachlich kompetenten Prozessvertreter in diesem Rechtsgebiet sein können. Es kann nicht sinnvoll sein, dass ich als Erbrechtler eine Bußgeldsache mache.
Dann brauchen wir Verständnis für unser Terminmanagement.
Wie kann ich mir die Pläne für die Zukunft der Kanzlei vorstellen? Wachstum, Expansion?
Dethlefs: Natürlich freuen wir uns über Wachstum; das ist das Ziel. Wobei es einen Rahmen gibt, in dem wir uns bewegen. Da gibt es die Grundentscheidung: wollen wir eine große Kanzlei anstreben, was hier in diesen Räumen gar nicht möglich wäre, mit anderem Umsatzstreben, einem ganz anderen Arbeiten? Oder wollen wir eine mittelständische Kanzlei betreiben und fortführen, wie wir das tun? Mit einem persönlichen, nahen Verhältnis zueinander und, natürlich, einem vernünftigen Betriebsergebnis. Ich persönlich halte Expansion nicht für erstrebenswert. Und sehe auch die Notwendigkeit nicht. Wenn wir gute Arbeit machen, werden wir immer ein gutes Auskommen haben.
Aden: Die besondere Atmosphäre in der Kanzlei macht auch aus, dass wir den guten Kontakt, den wir Partner untereinander haben, ebenso mit unseren Mitarbeitern pflegen. Wir kennen uns sehr gut und genau, und das ginge verloren, je größer man wird. Insofern streben wir auch nicht danach, aus dieser sympathischen „Eierschale“ herauszuwachsen. Nur wegen mehr Umsatz, Bedeutung, Größe. Nein, ganz sicher nicht.
Herbers: Wir wollen das hier fortführen. Mit Ende 30 bis Mitte 60 decken wir eine Bandbreite ab, die uns die Sicherheit gibt, nicht eines Tages mit 80 als Letzter die Tür abzuschließen. Für uns ist wichtig, die Kanzlei immer weiter fortzutragen. Miteinander.
Ich habe Sie als authentisch harmonisch erlebt. Als Team sehr beeindruckend und sehr angenehm. Bleibt, Ihnen für das Gespräch zu danken! Und für den Kaffee …
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Rechtsanwälte Hillmann & Partner
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