Kolumne Kopf oder Outlook?

Kopf oder Outlook?

Dem Gedächtnis auf der Spur Teil 2

Dem Gedächtnis auf der Spur Teil 2: Kopf oder Outlook?

Wir alle kämpfen hin und wieder mit Gedächtnislücken. Der Coach und Buchautor Oliver Geisselhart schult Gedächtnisleistungen mit dem Ziel, die Möglichkeiten unseres geistigen Potentials auszuschöpfen. Er vermittelt Strategien, damit wir uns Dinge besser merken und uns dann auch schneller wieder erinnern können. „Es gibt kein schlechtes Gedächtnis, nur ein schlecht genutztes“, sagt Geisselhart und ist überzeugt, dass es für die Verbesserung nicht einmal ein umfangreiches Training braucht. „Viel wichtiger ist es, einmal die richtige Technik zu erlernen und mit dieser dann zu arbeiten.“ Der zweite Teil seiner Artikelserie dreht sich um das Problem, unsere tägliche Agenda auf die Reihe zu bekommen.

InfoOliver Geisselhart ist Universitätslehrbeauftragter, Bestseller-Autor und Unternehmer. Seit mehr als 37 Jahren schult er die Gedächtnisleistung von Mitarbeitern und Kunden renommierter Unternehmen in der ganzen Welt. Sein erstes Seminar veranstaltete er bereits im Alter von 16 Jahren, und bis heute hielt der gebürtige Schwabe über 4.000 Vorträge und Seminare. Das ZDF bezeichnet ihn als „Deutschlands Gedächtnistrainer Nr.1“ und „Deutschlands führenden Mentaltrainer“, VOX sogar als „Europas erfolgreichsten Gedächtnistrainer“. Schon dreimal wurde ihm der begehrte Conga Award verliehen. Mehr Infos: www.teamgeisselhart.de

So haben Sie Ihre Erledigungslisten und To-Dos sicher im Kopf

Mit der richtigen Technik merken Sie sich, was Sie wollen, und es ist einfacher, als Sie denken. Ob Sie nun Daten und Fakten, Telefon- und PIN-Nummern, die Namen und Gesichter wichtiger Personen abspeichern wollen, oder ob Sie Fachliteratur, Argumente und Stichpunkte für Vorträge und Reden sicher behalten wollen – dies alles ist mühelos machbar. Auch alltägliche Dinge wie den Tagesplan oder die besten Witze merken Sie sich mit der „Geisselhart-Technik“ mit Leichtigkeit.

Grundlage dafür ist das Assoziieren, also das Denken und Verknüpfen in und von Bildern und das Zulassen der dabei empfundenen Gefühle. Das heißt: Alles was Sie sich merken wollen, sollten Sie sich in Bildern vorstellen – auch Zahlen. Bilder sind die Sprache unseres Unterbewusstseins, mit ihnen werden Informationen wesentlich besser, länger, genauer und sicherer abgespeichert als durch einfaches Wiederholen. Schaffen es die Bilder darüber hinaus auch noch, Gefühle in uns hervorzurufen, haben wir den Merkturbo eingeschaltet. Neurowissenschaftler bestätigen: Je bescheuerter die Assoziationen, die Bilder und Verknüpfungen sind, desto besser bleiben sie haften. Desto „merk-würdiger“ sind sie.

Auch wenn dies sehr ungewöhnlich erscheint, machen Sie die merk-würdigen Bilder und Filmchen einmal mit und lassen Sie sich von Ihrem eigenen Gedächtnis verblüffen. Elf Bilder werden künftig das Ordnungssystem für Ihr Gehirn bilden. Ein Hirn-Regal mit elf Fächern.

„Je bescheuerter die Assoziationen sind, desto besser bleiben sie haften.“

So lassen sich Zahlen als Symbole merken:

Die Form der Null sieht aus wie ein Ei.
Die der Eins wie eine Kerze.
Die Zwei erinnert an einen Schwan.
Der Dreizack hat drei Zacken,
das Glückskleeblatt vier Blätter und
die Hand fünf Finger.
Der Rüssel des Elefanten sieht aus wie die Sechs und die Fahne erinnert uns von der Form her an eine Sieben. Die Acht erkennen wir in der Sanduhr wieder.
Die Schlange kringelt sich zur Neun.
Golfschläger mit Ball stehen für die Zehn.

Die Null brauchen Sie tatsächlich nur, wenn Sie sich Zahlen merken möchten. Beginnen wir sofort mit der Praxis und merken wir uns ein paar Erledigungen. Schließen Sie dazu bitte nach jedem Punkt Ihre Augen und stellen Sie sich die von mir beschriebenen Szenen so deutlich und lebhaft wie möglich ist vor.
Was Sie als erstes erledigen wollen verknüpfen Sie mit der Kerze. Die zweite Erledigung mit dem Schwan, und so weiter. Zur Demonstration nenne ich einmal fünf Beispiele aus einem Tagesplan:

  1. Zur Bank und den Kreditvertrag unterschreiben: Stellen Sie sich den Kreditvertrag völlig mit Wachs, von der Kerze, vollgetropft vor. Evtl. wird er von der Kerze sogar noch an der einen oder anderen Ecke angekokelt.
  2. Das Auto voll tanken: Die Zapfpistole ist diesmal ein Schwan.
  3. Die neuen Kundenanalysen mit ins Meeting nehmen: Alle Kundenanalysen auf dem Dreizack aufgespießt kommen mit ins Meeting.
  4. Eine wichtige Mail an einen Kunden senden: Stellen Sie sich den Kunden mit vielen Kleeblättern auf dem Kopf vor. Außerdem ist Ihre E-Mail grün und hat die Form eines vierblättrigen Kleeblattes.
  5. Den bestellten Sessel vom Möbelhaus abholen: Sehen Sie einen Sessel, der aussieht wie eine große Hand, in die Sie sich setzen können.

Sollten Sie die Filmchen im Geiste gesehen haben, müssten Sie diese wiedergeben können. Wenn Sie sich die Zahlensymbole oben anschauen, werden die Erledigungen als kleine Filmchen Revue passieren. Testen Sie ́s doch gleich. Speichern Sie auf diese Weise Ihre Einkaufslisten, Tagespläne, Argumente usw. im Kopf ab. Sie werden sehen: Es funktioniert.

Selbstorganisation leicht gemacht

Mit dieser Gedächtnistechnik können Sie künftig auch die Aufgaben, die Ihnen zwischen Tür und Angel zugerufen werden oder die Ihnen zwischendurch einfallen ganz einfach, schnell, sicher und dauerhaft abspeichern. So haben Sie jederzeit alles Wichtige parat und müssen nicht ständig die Notiz-App Ihres Smartphone antippen. Nebenbei tun Sie auch noch etwas Gutes für Ihre geistige Fitness.

Mit ein bisschen Training sind die Zahlensymbole schnell verinnerlicht. Sie werden feststellen, wie Ihre Kreativität zunimmt. Die meisten Bilder oder Filmchen, die uns einfallen, sind völlig absurd und lustig. Wer hier wieder wie ein Kind denken kann, ist eindeutig im Vorteil. Mit der „Geisselhart-Technik“ können Sie mehr in kürzerer Zeit sicherer merken, und darüber hinaus macht das Ganze auch noch Spaß. Und davon hat man schließlich nie genug.

Team Geisselhart
kopferfolg.de
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Kategorie: Kolumne
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