Lebensart Mann der Praxis
Mann der Praxis
Interview mit Dr. Böhme
Seit mehr als zehn Jahren führt Dr. Nicolai Böhme das Denteum in Emstek. In der modernen Praxis bieten neben Dr. Böhme die beiden Zahnärztinnen Dr. Maike Ellerbrock und Melissa Elma umfangreiche Zahnbehandlungen auf allerhöchstem medizinischen und technischen Niveau, das im Nordwesten Deutschlands seinesgleichen sucht. Im CHAPEAU-Gespräch erzählt der erfolgreiche Zahnarzt vom Praxisalltag und outet sich nebenbei als eingefleischter Motorsport-Fan.
Wenn man eure Praxis betritt, kann man gar nicht glauben, dass es euch schon seit über zehn Jahren gibt. Das Ambiente sieht brandneu aus. Ist alles noch genauso wie damals?
Glücklicherweise hat sich in den letzten 10 Jahren einiges getan, aber die Grundstruktur ist geblieben. Wir haben die Räumlichkeiten im Rahmen der Möglichkeiten des Gebäudes erweitert, wollten aber das Wohlfühlambiente für unsere Patienten erhalten. Deshalb ist der Charakter der Praxis immer noch der gleiche wie am Anfang. Eine Besonderheit ist sicherlich auch die 2014 gegründete DENTEUM-Akademie in unseren Räumlichkeiten, wo wir Kolleginnen und Kollegen insbesondere im Sofortversorgungskonzept mit Implantaten schulen. Das Seminar ist dafür letztes Jahr noch einmal komplett umgebaut worden.
War die Praxis von Beginn an ein Erfolg oder habt ihr eine gewisse Anlaufzeit gebraucht?
Die ersten Jahre waren tatsächlich nicht einfach. Aber ich bin immer noch davon überzeugt, dass es immer einen Weg gibt – auch wenn der manchmal steinig ist. Mit dem Konzept vor Augen und einer Vision, muss man diesen Weg gehen. Selbst bei zunächst vielleicht nicht so optimalen Bedingungen. Das braucht Zeit.
Was hat dich damals dazu bewogen, deine hochmoderne und aufwendig ausgerüstete Praxis hier in Emstek zu eröffnen?
Emstek hat zunächst einmal den Vorteil einer sehr guten Verkehrsanbindung in der Region. Zum Anderen waren die Möglichkeiten der zahnmedizinischen Behandlung, die wir hier anbieten, weder im regionalen noch im überregionalen Bereich vorhanden. Weder in den Landkreisen noch in Richtung Oldenburg. Dementsprechend haben wir hier die Möglichkeit gesehen, eine Leuchtturmfunktion wahrzunehmen.
Bist du selbst aus dieser Gegend?
Ich komme ursprünglich aus Bremen und habe nach dem Studium einige Jahre während meiner Zeit bei der Bundeswehr in Wilhelmshaven gewohnt. Dann ging es auf Standortsuche um Oldenburg herum, weil mir die Stadt immer schon gut gefallen hat. Es hat sich aber nicht ergeben, weil ich weder in Bremen noch in Oldenburg eine passende Praxis gefunden habe, die ich übernehmen wollte. Deshalb habe ich mich dann irgendwann für einen absoluten Neustart entschieden, auf der grünen Wiese sozusagen. Und jetzt nach zehn Jahren können wir wirklich sagen, dass wir sehr erfolgreich unterwegs sind.
Wo liegen heute eure Schwerpunkte in der zahnmedizinischen Behandlung?
Wir sind in der Praxis mittlerweile drei behandelnde Ärzte mit unterschiedlichen Behandlungsbereichen. Eine meiner Kolleginnen ist Spezialistin für Prothetik, also für alles was mit Zahnersatz zu tun hat. Im Bereich der kieferorthopädischen Behandlung zertifiziert sie sich gerade weiter beim Thema Schienentherapie. Die andere Kollegin ist im Feld der konservierenden Zahnheilkunde tätig und auch bei ästhetischen Rehabilitationen schon sehr weit fortgeschritten. Mein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Implantologie, insbesondere die Sofortversorgung mit Implantaten. Man nennt es Full-Arch-Versorgung, also alles was den Kiefer teilweise oder komplett betrifft – aber auch einzelne Zähne.
Wie sich die Entwicklung der Zahnmedizin in den letzten Jahren auf die Gestaltung der Praxis ausgewirkt?
Digitalisierung war von Beginn an ein großes Thema für uns, angefangen bei der Praxissoftware und karteilosem Arbeiten, sowie beim digitalen Röntgen. Darüber hinaus hatten wir schon nach kurzer Zeit die Möglichkeit zu dreidimensionaler Diagnostik. Aber wie überall auf der Welt schreitet die Digitalisierung in allen Arbeitsbereichen weiter voran, und diese Entwicklung macht natürlich auch vor uns nicht halt. Das betrifft kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeiten, Visualisierung für die Patienten und die Implantologie. Wir führen schablonengeführte Operationen auf Basis einer dreidimensionalen Planung durch. Auch die Planung im Vorfeld erfolgt bereits auf digitalem Weg.
Waren dafür große technische Aufrüstungen notwendig?
Eine der großen Aufrüstungen liegt schon etwas länger zurück: die digitale Volumentomographie für die 3D-Diagnostik. In den letzten Jahren ist noch das Cerecsystem dazu gekommen. Damit haben wir die Möglichkeit, digitale Abformungen von Kiefern in Teilen oder auch komplett zu machen. So ersparen wir den Patienten die manchmal doch recht unangenehme Abformung.
Welches sind die Angebote an die Patienten, die sie woanders nicht so ohne weiteres bekommen?
Eine besondere Spezialität von uns ist das Konzept „Feste Zähne an einem Tag“. Die digitale Vorplanung gibt uns die Möglichkeit, Zahnersatz so fertig zu stellen, dass er direkt am OP-Tag eingesetzt wird. Alles auf Grund der digitalen Daten, die wir im Vorfeld vom Patienten generieren. Auch im kosmetisch-ästhetischen Bereich der Aligner-Therapie entwickeln wir uns ständig weiter – also in allem, was kieferorthopädische Zahnfehlstellungskorrekturen betrifft. Auch dort arbeiten wir bald nicht mehr mit Abformungen, sondern mit Foto- und Scanner-Systemen. Das ist schonender für die Patienten, und wir können ihnen bereits im Vorfeld zeigen, wie sie danach aussehen könnten. Das ist ein entscheidender Vorteil.
Kommen die Patienten überwiegend aus der Nachbarschaft, oder wie groß ist euer Einzugsgebiet?
Natürlich haben wir viele Patienten aus der Region, den Landkreisen Cloppenburg und Vechta. Aber wegen unseres besonderen Sofortversorgungskonzeptes in der Implantologie nehmen die Patienten auch größere Strecken auf sich, etwa aus Osnabrück, Bremen, Oldenburg oder Ostfriesland.
Welchen Einfluss haben nach eurer Erfahrung Aussehen und Stil der Praxis auf das Wohlgefühl und das Vertrauen der Patienten?
Ich denke, das Ambiente strahlt erst einmal auf das Team ab, und daraus entsteht bei uns eine grundsätzliche Freundlichkeit und Herzlichkeit gegenüber den Patienten. Die wissen das auch zu schätzen, nehmen die Räumlichkeiten sehr positiv in sich auf und fühlen sich in unserer Praxis wohl. Deshalb hat das Aussehen schon einen großen Einfluss.
Sind die Zähne speziell der jungen Patienten im Schnitt gesünder als vor zehn Jahren, oder hat sich der Zustand des jugendlichen Gebisses eher verschlechtert?
Das hängt natürlich auch davon ab, mit welcher Patientenstruktur man es in der Praxis zu tun hat. Prophylaxe, Vorsorge, ist ein wichtiges Standbein unseres Praxis-Konzepts. Allgemein haben Kinder und Jugendliche heute deutlich weniger Probleme mit Karies, also mit Löchern in den Zähnen. Auch müssen wir weniger Zähne entfernen. Da zeigt sich deutschlandweit eine deutliche Verbesserung, gerade auch weil die Prophylaxe in den letzten Jahren zunehmend greift. Aber leider gibt es dann doch einen kleinen Teil an jungen Patienten, die nach wie vor sehr stark unter Karies leiden. Auch weil sich die Eltern nicht vernünftig um die Zahnpflege kümmern.
Habt ihr nach Feierabend oder am Wochenende einen Notdienst?
Speziell für unsere OP-Patienten haben wir eine Handynummer für den Notfall. Gerade am Wochenende können sie sich bei Problemen melden, und die meisten Dinge kann man dann telefonisch regeln. Zumindest kann man dann einschätzen, ob die Notwendigkeit einer Notfallbehandlung besteht. Es ist zwar selten, aber durchaus schon vorgekommen, dass wir uns dann kurzfristig in der Praxis getroffen haben. Das ist halt auch ein besonderer Service, den wir anbieten.
Wie bist du zur Zahnmedizin gekommen?
Ich bin kein theoretischer Mensch, sondern jemand der umsetzen will. Aber natürlich braucht man dafür auch Wissen, und ich habe vorm Studium entschieden, dass ich eine Kombination zwischen praktischer Tätigkeit und Theorie brauche. Aber die Praxis ist für mich essenziell, sonst wird es langweilig.
Was macht Dr. Nicolai Böhme in der Freizeit – hast du Hobbys?
Ich würde mich als klassischen Petrolhead bezeichnen. Ich habe Benzin im Blut, und meine Affinität zu Motorsport und zu Oldtimer-Rallyes bringt mich unter anderem dazu, den Oldtimer Grand Prix in Oldenburg mit zu sponsern. Ich bin gern mal auf der Rennstrecke unterwegs, aber die Zeit mit der Familie darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Ich habe auf eurer Website gelesen, dass ihr auch die Wahl zur „Miss 50 Plus Germany“ unterstützt. Wie seid ihr darauf gekommen?
Das hat sich durch die Bekanntschaft zur Miss Germany Corporation ergeben. So habe ich das erste Mal von der Miss 50 Plus gehört. Die Altersgruppe ab Mitte, Ende Vierzig entspricht auch einem Teil unseres OP-Klientels. Gerade für die Generation 50 Plus ist Zahnästhetik ein wichtiges Thema und beeinflusst die Lebensqualität. Also fanden wir, dass es ein tolles Format ist, das wir gern unterstützen wollen.
Zum Schluss vielleicht noch ein paar Tipps zur richtigen Zahnpflege: Bleibt es beim klassischen zwei Mal täglich Putzen, und das jeweils 2 Minuten lang?
Das ist grundsätzlich nicht verkehrt. Aber auch die Zahnseide sollte nicht nur im Schrank liegen, sondern täglich angewendet werden.
Zähneputzen per Hand oder mit der elektronischen Zahnbürste?
Ganz ehrlich: Für die Handzahnbürste bin ich zu faul, sogar für die modifizierten Techniken. Deshalb arbeite ich lieber mit der elektrischen Zahnbürste. Das ist wesentlich einfacher für die Übersicht und auch in der Handhabung.
Noch eine Empfehlung für die richtige Zahncreme?
Sie muss gut schmecken. [Gelächter]