„Ich muss zum TÜV.“ Besitzer älterer Fahrzeuge verbinden mit dieser Aussage nicht unbedingt das Gefühl von Spaß und Freude, aber das war am Samstag, den 13. Juli,
ganz anders. Da veranstaltete der TÜV Nord in Oldenburg ein großes Fest aus Anlass seines 150-jährigen Bestehens. Neben einer Old- und Youngtimer-Rallye und Live-Musik von den „Stingrays“ sorgte Sternekoch Jan Linne am Grill für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher, und Det Müller führte durchs Programm. Der als das Gesicht der TV-Sendung „Grip“- bekannte Moderator ist selbst eingefleischter Oldtimer-Fan und erklärte den Besuchern kenntnisreich die auf
dem TÜV-Gelände in der Nadoster Straße aufgefahrenen klassischen Karossen. Es war alles dabei, vom Käfer-Cabrio oder Buckel-Volvo bis zum 20er-Jahre MG, vom alten Cobra oder 1957er-Buick bis hin zum 350-PS-Bentley aus dem Jahr 1925. Voll straßentauglich und für den Verkehr zugelassen – zumindest noch weitere zwei Jahre

Die Show in Oldenburg war Bestandteil der großen Tournee, die den TÜV Nord zu seinem Jubiläum derzeit durch 24 deutsche Standorte führt. Der Technische Überwachsungsverein wurde 1869 in der damals noch preußischen Stadt Altona gegründet, um mit regelmäßigen Prüfungen die seinerzeit gewaltige Zahl von Dampfkesselexplosionen einzudämmen. Auch heute zählen nicht nur die turnusmäßigen Kfz-Prüfungen zu den Aufgaben des Vereins, sondern auch die Überwachung von
Fahrstühlen oder Blitzschutzanlagen bis hin zu ganzen Elektrizitätswerken. TÜV-Sprecher Tim Kreitlow sprach noch von einem weiteren Aufgabenfeld für die Prüfer: Während es früher vorrangig darum gegangen sei, Menschen vor der Technik zu schützen, müsse man in Zeiten des Internets umgekehrt auch die Technik vor menschlichen Manipulationen und Cyberattacken schützen. So gehört mittlerweile auch IT-Sicherheit zum Betätigungsfeld des TÜV Nord, und darüber hinaus auch Bereiche wie die Infrastruktur für Rohstoffe, etwa Berg- oder Anlagenbau. Über Tochterfirmen ist der TÜV Nord seit 30 Jahren auch in der Raumfahrt unterwegs. Denkt daran, wenn Euer
Auto zur nächsten Hauptuntersuchung muss. Sicherheit geht vor. Die Explosionsgefahr von Dampfkesseln wurde schließlich auch erfolgreich eingedämmt. Und das schon vor 150 Jahren.