Stadt Ein Zeichen von Aufbruch, Mut und Moderne.

Ein Zeichen von Aufbruch, Mut und Moderne.

Interview mit Eden-Ehbrecht Immobilien

Ein Zeichen von Aufbruch, Mut und Moderne.

So etwas nennt man ein städtebauliches Sahnestück: Vor rund zwei Jahren wurde Oldenburgs prestigeträchtige Gewerbe-Immobilie „Arbeiten am Hunteplatz“ von den Mietern bezogen. Die insgesamt 3.200 m2 große Fläche für Büros, Praxen und Läden am Alten Stadthafen war schon vor Fertigstellung komplett vermietet. Wir fragten Ingo Eden, Mitinhaber und Co-Geschäftsführer der Firma Eden-Ehbrecht Immobilien, wie sich der Standort dort mittlerweile entwickelt hat.

Info – Die Eden-Ehbrecht Immobilien & Marketing GbR existiert in Oldenburg seit 1999 und bezeichnet sich selbst als „Erste Adresse für Immobilien“. Tatsächlich führen auch die WirtschaftsWoche und das Portal ImmobilienScout24 die Firma unter den besten 1.000 Immobilienmaklern in Deutschland. Geschäftsführende Inhaber sind Sylvia Eden und Ingo Eden-Ehbrecht. Zusammen mit ihrem Team vermitteln sie vorrangig den Verkauf und die Vermietung von Wohn- und Gewerbe-Immobilien in Oldenburg und Umgebung.

CHAPEAU: Mit den neuen Büroflächen am Hunteplatz konntet ihr einen der attraktivsten Gewerbestandorte Nordwestdeutschlands anbieten. Wie hat sich die Situation dort mittlerweile entwickelt?

Ingo Eden: Der Neubau „Arbeiten am Hunteplatz“ war das vorletzte Gebäude, das in der Entwicklung des nördlichen Stadthafens entstanden ist. Inzwischen sind alle Bauvorhaben abgeschlossen und auch

der Straßenausbau seitens der Stadt so gut wie beendet. Einzig die Finalisierung des eigentlichen Hunteplatzes steht jetzt noch aus. Das wird wohl im nächsten Frühjahr soweit sein.

„Am Hunteplatz ist es sicher einfacher, zufrieden und somit auch erfolgreicher zu sein.“

Was hört man von den Firmen, die sich dort eingemietet haben?

Nach unserem Kenntnisstand sind die Mieter mit der Standortwahl rundum zufrieden. Der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft war für eine gewisse Zeit sicherlich eine Herausforderung für alle Beteiligten, aber das hatten wir natürlich vorher ausreichend kommuniziert. Inzwischen kann der Standort auf ganzer Linie mit einer Reihe von Annehmlichkeiten punkten.

Welcher Firmen-Mix hat sich dort angesiedelt?

Wir haben es hier hauptsächlich mit innovationsorientierten Nutzern zu tun: Kommunikation, Mobilität, Software, IT, Rechtsberatung, Erneuerbare Energien und Projektentwicklung.

Hast du einen Überblick, ob die Attraktivität des Standortes auch den geschäftlichen Erfolg der Firmen beeinflusst?

Das ist natürlich schwer zu messen. Die Rückmeldungen, die wir bekommen, lassen auf jeden Fall den Schluss zu, dass eine moderne, attraktive Bürogestaltung am richtigen Standort sowohl für Mitarbeiterzufriedenheit als auch für eine positive Wahrnehmung bei Kunden und Besuchern sorgt. Gerade wenn Unternehmen Mitarbeiter gewinnen oder halten möchten, ist die Atmosphäre am Arbeitsplatz von besonderer Bedeutung. Und am Hunteplatz ist es sicher einfacher, zufrieden und somit auch erfolgreicher zu sein.

„Viele Unternehmen haben in der Corona-Zeit festgestellt, dass Homeoffice gut bis sehr gut funktioniert.“

Durch Corona ist das Thema Homeoffice überall in Deutschland aufgepoppt, und der Trend zum digitalen Arbeiten hat einen gewaltigen Schub bekommen. Wie siehst du die Zukunft für die Arbeit im Büro?

Ich denke, wir werden in absehbarer Zeit auf jeden Fall einen merklichen Wandel wahrnehmen können. Viele haben das Homeoffice schon einmal ausprobiert. Gerade traditionellere Unternehmen waren skeptisch, ob das tatsächlich funktioniert. Durch Corona mussten nun viele radikal umdenken und ihre Prozesse umstellen. Viele Unternehmen haben durchaus festgestellt, dass es gut bis sogar sehr gut funktioniert.

Wie wirkt sich das künftig auf Gewerbe-Immobilien aus?

Gerade bei moderneren Unternehmen wird der Trend vermehrt zu kleineren Flächen gehen, die flexibel auf die jeweilige Situation anzupassen sind. Ein starkes und erfolgreiches Team benötigt bestimmt auch weiterhin einen zentralen Ort, an dem man zusammenkommen und sich austauschen kann. Aber die anschließende individuelle Arbeit kann dann auch an jedem anderen Ort stattfinden. Bürostandorte wie der Hunteplatz, die von Anfang an mit einer größtmöglichen Flächen-Flexibilität geplant wurden, werden deshalb die zukünftigen Anlaufstellen für Unternehmen sein. Immobilien, die in der Vergangenheit in eher starren Rastern geplant wurden, werden es schwerer haben, wenn die bestehenden Mietverträge auslaufen.

Die Flächen am Hunteplatz habt ihr ja auch schon damals mit den Möglichkeiten einer flexiblen Raumaufteilung beworben. Welche Größen bevorzugen die Mieter dort?

Der Großteil der Nutzer hat sich tatsächlich für einen eher offenen Flächenansatz entschieden, der sich mit intelligenter Planung und Möblierung auf die jeweiligen Ansprüche anpassen lässt. Zum einen, um langfristig flexibel zu bleiben, aber auch, um die für damalige Verhältnisse noch eher ungewöhnlich offene Konzeption auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Im Vergleich zu einer traditionellen Büroaufteilung sind hier ganz andere Arbeitsprozesse und -bedingungen möglich. Das macht es hier gerade für junge Teams ganz sicher einfacher.

Der Standort am alten Hunte-Hafen hat natürlich auch durch die Lage am Wasser einen ganz besonderen Reiz. Was zieht die Gewerbetreibenden ans Wasser?

Die Nähe zum Wasser spielt in der Entwicklung der Menschheit wohl seit jeher eine wichtige Rolle. Wasser lässt sich mit unglaublich vielen Emotionen assoziieren. Es steht für Leben, Ferne, Handel, Reisen, Austausch mit anderen und so weiter. Die meisten Menschen verbinden damit etwas Positives.

Und wie wichtig ist die Nähe zum Wasser für den Wert der Immobilie?

Auch im Gewerbe zählt heute zunehmend der Faktor Lage, Lage, Lage. Und wenn dann noch Wasserblick dazu kommt, sind die Spielräume sicherlich um einiges größer. Die großen Glasflächen an der Stirnseite des Gebäudes finden sich dort ja nicht zufällig. Die Beziehung zum Wasser sollte möglichst umfänglich sein. Der Hunteplatz ist im Oldenburger Vergleich auf jeden Fall in der Premium-Kategorie anzuordnen. Das Quartier, das Gebäude, die gesamte Entwicklung am Hafen ist ein Statement für sich. Ein Zeichen von Aufbruch, Mut und Moderne. Das färbt natürlich automatisch auf seine Nutzer ab, die an so einem Standort ganz anders wahrgenommen werden.

„Die Nähe zum Wasser spielt in der Entwicklung der Menschheit seit jeher eine wichtige Rolle.“

Welche anderen Faktoren machen den Standort Hunteplatz so besonders?

Vor allem die stadtnahe Lage und die Anbindung an den Bahnhof sind für die Unternehmen, Mitarbeiter und Besucher natürlich attraktiv. Aber auch die allgemeine Atmosphäre im Quartier ist schon einzigartig. Die Promenade, das stetige Treiben im Hafen, die diversen Gastronomien, die sich allein auf dem Weg in die Stadt etabliert haben, dazu die Nähe zu Kino, Kunst und Kultur. Der Standort ist super zentral und vielfältig und hat Oldenburg eine ganz neue Ausrichtung gegeben.

Corona schwächt leider auch die Läden der Innenstadt weiter und stärkt den Onlinehandel. Gibt es Ideen oder Rezepte, um das analoge Einkaufen wieder attraktiver zu machen?

Einkaufen ist in der Innenstadt ja nur ein Thema. Viele sehen die City zwar gerne als „zentralen Versorgungsbereich“ in dem hauptsächlich eingekauft wird – oder eingekauft werden soll. Aber das trifft schon jetzt nicht den Status quo – und immer öfter auch nicht das, was der Kunde will. Als Vertreter der Oldenburger Immobilienwirtschaft sind wir seit drei Jahren im Arbeitskreis Bündnis Innenstadt aktiv, der von Oberbürgermeister Krogmann initiiert wurde. Dort haben wir über viele Stunden mit engagierten Vertretern und Beratern aus wirklich allen relevanten Bereichen getagt, wir haben analysiert, bewertet, besprochen und beschlossen. Die Probleme der Innenstädte sind vielfältig und vielschichtig. Corona bildet da nur das Sahnehäubchen und hat die strukturelle Schwäche noch einmal deutlicher gemacht. Innenstädte in eine neue Zukunft zu führen, wird nur in Gemeinschaft mit allen Beteiligten funktionieren. Im Vergleich mit anderen Gemeinden ist Oldenburg sogar noch wirklich gut aufgestellt. Wir brauchen verschiedene Angebote für unterschiedliche Anforderungen. CHAPEAU hat ja schon über das neue CORE im ehemaligen CCO berichtet. Ein sehr gutes Beispiel für das, was wir in Zukunft in den Innenstädten brauchen.

„Es macht aus heutiger Sicht wenig Sinn, die Innenstädte nur zum Shoppen zu betreiben.“

Was hältst du von einem Mix aus Wohnen und Gewerbe, um die Läden der Innenstädte wieder stärker zu beleben?

Wir benötigen einen Mix aus allen Bereichen, um eine Vielfalt in die Innenstädte zu bekommen, die alle Alters- und Interessengruppen anspricht. Einkaufen, Arbeiten, Wohnen, Kunst, Kultur, Bildung, Entertainment & Co. Es macht aus heutiger Sicht wenig Sinn, die Innenstädte nur zum Shoppen zu betreiben. Je breiter das Angebot, desto mehr unterschiedliche Menschen werden in die Innenstädte kommen, um sich hier aufzuhalten. Eine City müsste eher wie ein Center betrieben werden, in dem ein zentrales Team die Ausrichtung steuert. Mit der gewachsenen Struktur ist das leider nicht so schnell umzusetzen. Viele Beteiligte müssen noch überzeugt werden, dass es ein gemeinsames höheres Ziel gibt, dem man sich „unterordnen“ muss, um zukünftig erfolgreich zu sein. In Oldenburg haben wir zumindest schon eine Initiative, die in diese Richtung denkt.

Der Hunteplatz war ja ganz sicher ein Prachtstück in eurem Angebot. Gibt es momentan vergleichbare Projekte in Planung oder sogar schon im Bau?

Gemeinsam mit unserem Partner Linden Projekt, der den Hunteplatz projektiert und gebaut hat, haben wir in den letzten zwei Jahren ein weiteres spannendes Projekt in Wechloy realisiert. Das entstandene Technologiequartier Oldenburg mit 4.500 m² moderner Bürofläche ist der erste Meilenstein im neuen Entwicklungsgebiet Technologiepark. Es wurde ebenfalls bereits in der Bauphase komplett vermietet und Anfang des Jahres an seinen neuen Eigentümer übergeben. Und derzeit arbeiten wir an diversen Entwicklungsflächen, um konkrete Anfragen von größeren Firmen zu realisieren.

Wie siehst du die Zukunft Oldenburgs und der Region Nordwestdeutschland?

Corona hat natürlich vieles infrage gestellt, und die kompletten Auswirkungen kann wohl noch niemand wirklich absehen. Aber Oldenburg und die Region erfreuten sich vor der Krise einer großen Beliebtheit, und ich denke, dass es auch nach der Krise so bleiben wird. Oldenburg hat viel zu bieten, liegt zentral, hat eine große Lebensqualität. So sind wir besser aufgestellt als viele andere. Aber ohne Engagement und Zusammenhalt aller Beteiligten wird sich auch Oldenburg nicht auf die zukünftigen Anforderungen einstellen können.

Man hört ja, dass es durch die zunehmende Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice künftig auch weniger Pendlerbewegungen in die Städte geben wird. Werden sich dadurch möglicherweise auch neue Büro-Standorte auf dem Lande ergeben, die durch geringere Mietkosten attraktiver als die in der Stadt sein könnten?

Die zentralen Arbeitsorte werden vermutlich noch lange in den Städten zu finden sein. Es gibt einfach viele gute Gründe, in der Stadt zu arbeiten und sich dort aufzuhalten. Weltweit sehen wir eher mehr Bewegung in die Städte hinein als heraus. Aber die Digitalisierung wird in der Umgebung von Großstädten sicher dazu führen, dass sich kleinere Inseln bilden, wo die Menschen dezentral arbeiten und wirken können. Das hat aber eher etwas mit der Individualisierung unserer Gesellschaft zu tun als mit der Höhe der Mietkosten.

Kategorie: Stadt
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